Joe Colombo bei Seipp in Waldshut
Ob futuristische Innenräume, innovative Sitzmöglichkeiten oder Containermöbel für den Wohnraum der Zukunft, der Designer Joe Colombo war seiner Zeit stets voraus und außergewöhnlich produktiv.
Zunächst studierte Joe Colombo Bildende Kunst an der Mailänder Brera-Akademie, begann aber schon früh, sich für Architektur und Design zu interessieren. Er entwarf die Utopie einer unterirdischen, nuklearen Stadt, ab 1962 entstanden seine weltbekannten Designklassiker.
Der Autodidakt genoss internationalen Ruf, arbeitete mit den großen Designunternehmen wie „Alessi“ und „Rosenthal“ zusammen und wurde mehrfach ausgezeichnet. Doch Colombo war nicht nur einer der wichtigsten Designer seiner Zeit, sondern auch ein begnadeter Selbstdarsteller. Stets elegant gekleidet, erschien er nie ohne seine Pfeife im Mund. Und selbst die kreierte er nach seinen ganz speziellen Vorstellungen: Er flachte den Boden ab, so dass man die Pfeife einfach auf dem Tisch abstellen konnte, ohne dass sie umfiel.
Colombo war beides — einer der großen Zukunftsvisionäre des 20. Jahrhunderts und zugleich ein Pragmatiker, für den die Zukunft bei den kleinen Dingen des Alltags begann. Er starb früh – 1971, im Alter von 41 Jahren, an Herzversagen.
Seine Wiederentdeckung war längst fällig.
Querschnitt der „nuklearen Stadt“ von 1952. Joe Colombo zeichnete unterirdische, futuristische Städte. Dort würde der Mensch die Errungenschaften der Atomforschung nutzen und neue Lebensstile erschaffen.
Entwurf für einen Sportwagen, 50er Jahre
Gesamtansicht der Innenausstattung des Appartements Joe Colombo IV, Via Argelati 30 b, Mailand, 1970
1964 entwarf Colombo Elda, den ersten Sessel mit einem freitragenden Kunststoffrahmen. Elda ist durch ein Kugellager drehbar und seine sieben Leder-Polsterkissen sorgen für höchsten Sitzkomfort. Die Fiberglasschale ist in weiß oder schwarz lieferbar, die Lederfarbe nach Wahl.
1964 entstand Superleggera, der superleichte Sessel aus geformtem Schichtholz und einem lederbezogenen Polster.
H 76, B 71, T 76 cm
Der Rollcontainer Boby aus dem Jahr 1971 wurde bereits zu Lebzeiten seines Schöpfers eine Designikone. Er befindet sich auch in der ständigen Sammlung des MoMA (NY). Ein Vielzweckmöbel auf Rollen. Die ausschwenkbaren Laden, die verschiedenen Höhen und Ausstattungsvarianten lassen ihn zum Gegenstand des täglichen Gebrauchs werden, im Wohnbereich, Küche und Büro. Aus ABS Kunststoff in den Farben weiß, schwarz oder rot, mit Rollen. H 74, T 43, B 42 cm, Farbe weiß
Der Multichair aus dem Jahr 1970 besteht aus zwei Polsterkissen, die von Lederriemen gehalten werden. Die Elemente sind einzeln benutzbar oder können in unterschiedlichen Positionen zusammengestellt werden, zu Stühlen und Sesseln zum Plaudern oder Entspannen. Farbe schwarz, 98% Wolle, H 67, T 72, B 58 cm
Spinny ist ein geräumiges Schubladenmöbel, Unterteil und Struktur in lackiertem Stahl und Schubladen in ABS-Spritzguss in drei verschiedenen Höhen, auf Rollen oder an der Wand montiert. Die Schubladen drehen sich im 180° Winkel um eine in der Mitte des Unterteils befindliche Stange. Aluminium, Farbe schwarz. H 147 cm, B 32 cm, T 33 cm, Wandmontage
Leuchte Colombo Leuchtkörper aus Perspex, Sockel Stahl schwarz lackiert, 1 x max 6 E (G5), Br 26 cm, H 23 cm
Leuchte Flash mit Dimmer, Schalter links oder rechts, Metall schwarz lackiert, 1 x max 100 W (E27). Ø 10 cm, H 30 cm, inkl. Leuchtmittel
Tischleuchte Spider, Reflektor dreh- und verstellbar, schwarz 1 x max 75 W (B22), Ø 18 cm, H 40 cm, inkl. Leuchtmittel
Leuchte Coupé, Aluminium schwarz lackiert, Reflektor dreh- und verstellbar, 1 x max 100 W (E 27), Ø 23 cm, H 40 cm, inkl. Leuchtmittel