Im Gespräch

mit Volker Ackerschewski, Einrichtungsberater bei Seipp Wohnen in Waldshut.

Designikonen, wissenswertes über große Designer

 

Herr Ackerschewski, vor wenigen Tagen wurde die neue First- und Business Class Lounge der oneworld Allianz (u.a. British Airways, Iberia, American Airlines, Airberlin) am Flughafen Zürich eröffnet. Sie waren mit der Einrichtung betraut. Was können Sie uns über das Projekt berichten?

Die Lounge wurde in Zusammenarbeit mit der CGS Customer Ground Service AG, dem Betreiber Careport AG und der Architektin realisiert. Der Geschäftsführer der CGS, der uns als Kunde bereits persönlich kannte, bat mich darum, den bisherigen Stand der Planung neutral zu beurteilen, externe Impulse zu geben und mögliche Möblierungen vorzuschlagen. Anhand der Pläne und Grundideen konnte ich mit der Architektin und der Bauherrschaft einen Einrichtungsvorschlag ausarbeiten und den Beteiligten vor Ort präsentieren.


Flughafen Lounge im Airport Zürich | Foto: Daniela Kienzler

Welches waren Ihre Ansätze?

Es handelt sich um einen innen liegenden Raum ohne Sicht auf das spannende Rollfeld. Eine große Fensterfront öffnet sich zur Halle, in der Passagiere einchecken oder warten. Aus den Gesprächen wurde die Idee geboren, der Lounge gewissermaßen ‚Stille’ zu geben. Im Trubel des Flughafens sollen die Reisenden abschalten und durchatmen können, die Wartezeit auf den bevorstehenden Flug angenehm verbringen. Dass dies mit reduzierter und konsequenter Farbgestaltung sowie ausgesuchter Möblierung wirkungsvoll umgesetzt werden kann, hat das ‚Kreativteam’ überzeugt.


Flughafen Lounge im Airport Zürich | Foto: Daniela Kienzler

Was haben Sie eingeplant und warum?

Das Farbkonzept (erdige Farben, zarte Pastelltöne und minimal Goldtöne) und der Bodenbelag wurden vorab definiert (ein helles Fischgrat-Eichenparkett). Nun konnten die Möbel der verschiedenen Bereiche ausgesucht werden. Bei den Barhockern haben wir mit hellen Eichenholzbeinen gearbeitet, die optisch aus dem Boden ‚herauswachsen’. Die sanftgraue Kunststoffschale der Ess-Stühle, auch mit Eichengestell, ist sehr strapazierfähig und pflegeleicht (Es werden jährlich rund 80‘000 Passagiere in der Lounge erwartet). Die Säulentische bieten Beinfreiheit und bringen keine zusätzliche Gestellform ins Spiel.

In der Ruhezone mit Blick auf die Halle konnten wir ein besonders schönes Stück einsetzen: den Sesselstuhl „Fauteuil direction“ von Jean Prouvé aus einer Sonderedition von Vitra und dem Jeanslabel G-Star RAW. Der Stuhl eignet sich perfekt für diese Lounge: Das Hinterbein erinnert an eine Flugzeugtragfläche, die Armlehnen aus Eiche harmonisieren mit dem Boden, das umbragraue Gestell bildet einen angenehmen Kontrast und ist zugleich eine Farbe, die sich auch in der Raumgestaltung wiederfindet. Da diese Stühle eine relativ hohe Sitzposition haben, kann der Gast den Blick über die Brüstung durch die Flughafenhalle schweifen lassen. Kleine Beistelltische und Hängeleuchten mit farbigem Textilkabel runden das Bild ab.

Die eingesetzten Sofas sind ein Entwurf der Architektin, die hell- und dunkelblauen Sessel haben wir als Ergänzung und feine Farbtupfer für diese Zone vorgeschlagen. Sie sind drehbar und erlauben ein Kommunizieren untereinander oder ein Wegdrehen.

Was erwartet den Gast in der Lounge?

Der Reisende kann in der Lounge entspannen, kurz einen Espresso trinken oder auch länger zum Lunch und Ausruhen verweilen. Zur Ablenkung und Information stehen Tablets und Zeitschriften zur Verfügung. Es gibt Stauraum für Gepäck sowie Snacks und verschiedenste Getränke, wir durften sogar bei der Auswahl des Geschirrs und Bestecks beraten. In Zusammenarbeit mit der Fondation Beyeler in Basel schmücken ausgewählte Drucke und Fotografien die Lounge, eine wohl einzigartige Plattform für Kunst. Das Ganze ist eine Oase in einer sehr schnellen, globalen Umgebung.

Wir wünschen allen Fluggästen einen entspannten und stimmungsvollen Aufenthalt.


First- und Business Class Lounge der oneworld Allianz

Zusammenarbeit mit 11 weltweit operierenden Fluggesellschaften. Die Nutzung der Lounge ist Reisenden der First- und Business-Class dieser Fluggesellschaften vorbehalten. CGS: Perry Jenning, Präsident und Thomas Brodbeck, Geschäftsführer; Betreiber: Careport AG, Jörg Hacker; Architektin: Daniela Saxer

 

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