Im Gespräch

mit Matthias Althoff, Verkaufsleiter in Tiengen, über die Pflege und Reinigung von Oberflächen.

Viele Möbel in unserem Sortiment werden von Generation zu Generation weitervererbt. Materialien wie Leder, Edelstahl, Massivholz oder moderne Kunststoffe geben das ohne Probleme her. Damit die Einrichtungsgegenstände auch zu Erbstücken werden können, benötigen sie ein wenig Pflege.

Matthias Althoff

In der Patina findet sich der Charme?

Genau! Altes, eingesessenes Leder fühlt sich toll an und erzählt förmlich Geschichten. Aber brüchiges Leder mit alten Essensflecken muss nicht sein. Mit einem Lederpflegeset und jährlich zwei bis drei Reinigungen haben Sie ein Leben lang Freude an Ihrem Möbel.

Und der oft erwähnte, hartnäckige Rotweinfleck auf der Party?

Oh ja, der Klassiker. Prinzipiell lassen sich viele Oberflächen wie Holz, Polster oder bestimmte Steinsorten versiegeln. Das heißt, sie bieten schon einen gewissen Grundschutz gegen Säure und Fett. Rotwein ist natürlich besonders tückisch, weil er viel Farbstoff enthält und die Säure die Oberfläche angreift. Deshalb gilt hier: schnell handeln. Den Fleck mit einem sauberen, feuchten Tuch entfernen. Für hartnäckige Flecken bieten wir ein spezielles Reinigungs- und Pflegeset an.

Wie wende ich die Pflegesets richtig an?

Seit einigen Jahren stellen wir unseren Kunden eine eigens entwickelte Pflegebroschüre zur Verfügung. Darin werden die gängigsten Flecken und deren Entfernung beschrieben. Außerdem haben wir in diesem Jahr angefangen, kurze Videos zu erstellen, welche die richtige Handhabung erklären.

Holztisch Reinigung und Pflege

Weitere Videos und Pflegetipps unter: www.seipp.com/pflege

Haben Sie einen Alltags-Tipp für unseren Holz-Esstisch?

Holz ist ein natürliches Material, das lebt und arbeitet. Feucht abwischen, ohne hartnäckige Reiniger, hält Holzmöbel dauerhaft schön. Die optimale Luftfeuchtigkeit für Holz beträgt 40 bis 60%. Gerade im Winter haben Wohnräume häufig eine zu geringe Luftfeuchtigkeit. Hier können Zimmerpflanzen helfen, deren Blätter Sie besprühen. Oder Sie trocknen einmal die Wäsche im Wohnraum.

Welches Material ist am unempfindlichsten?

Das werde ich oft gefragt. Hin und wieder suchen unsere Kunden ein möglichst pflegeleichtes Möbel. Pauschal kann ich aber keinen Tipp geben, der immer passt. Es kommt ganz auf Ihre persönliche Wohnsituation an. Schließlich hat jedes Material seinen Reiz. Holz ist warm, riecht gut und ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff. Edelstahl hingegen ist kühl und modern, dafür hygienisch, unempfindlich und leicht zu reinigen. Künstliche Oberflächen oder furnierte Möbel sind meist günstiger, widerstandsfähig, leicht und in vielen Farben erhältlich. Und dann gibt es noch Naturstein-Oberflächen, die nicht selten mehrere 100-Millionen Jahre alt – und alle ein Unikat – sind. Das gleiche lässt sich auch für natürliche Stoffe, Leder und Kunstfasern sagen. Häufig können die Oberflächen mit einer Imprägnierung vor akuten Flecken geschützt werden. Zudem haben wir spezielle Reinigungsmittel im Programm für kleine Malheure.

Und wenn alles nichts hilft?

Dann wird es aufwändiger. Aber machen kann man meistens etwas. Stein oder Massivholz kann z. B. beim Hersteller abgeschliffen werden. Selbst Risse und angebrochene Kanten lassen sich manchmal kitten. Stoffe und Leder können aufgearbeitet oder beim Polsterer neu bezogen werden. Das kostet einen Bruchteil des Neupreises und das Möbel ist wieder fit für die nächsten 25 Jahre.